馬場 哲
社会経済史学 54(2) 159-191,308 1988年
Die schlesische Leinenindustrie war die groBte landliche Industrie im fruhneuzeitlichen Deutschland. In diesem Aufsatz beabsichtigt der Verfasser, unter Berucksichtigung der Theorie der Proto-Industrialisierung usw. zu untersuchen, in welchem Zusammenhang sie mit der sozialokonomischen Struktur in Deutsch-Schlesien stand. Die Leinenindustrie entwickelte sich besonders im schlesischen Gebirge. Dort entfaltete sich, im Gegensatz zur Ebend, der Getreideanbau kaum, weil die naturlichen Bedingungen fur die Landwirtschaft ungunstiger. Deswegen muBte die Dorfbevolkerung die Leinenindustrie fur zusatzliches Einkommen betreiben. Auch die Gutsherren im Gebirge begunstigten sie, und erhoben Abgaben von den Webern und Bleichern. Weber, Spinner und Bleicher bestanden hauptsachlich aus der unterbauerlichen Schicht. In Japan ist sie bis jetzt als das Ergebnis des Differenzierungs-prozesses innerhalb des Bauerntums betrachtet worden. Aber dieser Prozeβ war in Schlesien noch geringfugig, und andere Moglichkeiten waren fur die Entstehung der Unterschicht viel wichtiger. In Schlesien machte am Ende des 18. Jahrhunderts das Gesinde ca. 30% der gesamten Dorfbevolkerung aus, und es entstand aus der korporativen Struktur der Dorfgemeinde. Das herrschende Erbrecht in Deutsch-Schlesien war das Jungstenrecht, und im Gebirge wurde der Besitz beim Erbgang oft parzelliert. Die innere Kolonisation War auch sehr wichtig. Staat und Gutsherren grundeten neue Dorfer und Hauslerstellen, und meiste Kolonisten im Gebirge beschaftigten sich mit der Leinenindustrie. Nach der Generalstatistik Schlesiens von 1787 kann man feststellen, daβ sich verschiedene Gewerbe auf dem Lande entwickelten. Darunter war die Leineweberei das groβte, und sie konzentrierte sich auf das Gebirge. Im Gegegnsatz hierzu wurde Garn fast allenthalben in Deutsch-Schlesien gesponnen. Auβerdem wurde Getreide aus der Ebene ins Gebirge geliefert, sodaβ sich die Arbeitsteilung von Leinen, Garn und Getreide innerhalb Deutsch-Schlesiens herausbildete. Es was das Handelskapital in der Stadt, das diese Arbeitsteilung vermittelte. Allerdings gab es auch Kaufleute auf dem Lande, aber sie hingen hauptsachlich als Sammler von den stadtischen Kaufleute ab.